Die Etiketten des Bittgebets


Das Bittgebet (Du’a) ist nach dem fünfmaligen Pflichtgebet eine der wichtigsten Formen des Gottesdienstes, bei denen man einige Dinge beachten sollte, damit es besser von Allah s.w.t. akzeptiert wird:

  • Realisieren, dass nur Allah auf Gebet antwortet und sonst niemand irgendwelche Macht hat. Daraus folgt, dass man nur Allah um irgendetwas bitten sollte.
  • Tawassul ist ein wichtiger Aspekt des Gebets. Linguistisch bedeutet es „einem Ziel näher kommen“. Im Islam bedeutet es, dass man Methoden benutzt, die helfen, dass das Gebet angenommen wird.
    • Tawassul mit Allahs Namen und Attributen: Der Koran lehrt uns, dass Allah Gebete liebt, in denen Seine herrlichen Namen und Attribute genannt werden. Unser Gebet bekommt dadurch mehr Tiefe. Wir sollten dann das bestimmte Attribut nennen, was unserer Bitte entspricht, z.B. ar-Razaq, wenn wir um Lebensunterhalt bitten.
    • Tawassul durch Aufzählung der guten Dinge, die einem Gott geschenkt hat: Dies wird die Liebe zu Allah stärken und die Bindung zu Ihm. Die Erwähnung des eigenen Zustands hilft einem, die eigene Schwäche und Hilfsbedürftigkeit zu erkennen. Aber Vorsicht Selbstmitleid!
  • Allah liebt es, wenn man ihn bittet
  • Man sollte ständig beten, und nicht nur, wenn man mal wieder Prob
  • Man sollte auch für die kleinen Dinge im Leben beten.
  • Man soll natürlich nur um Gutes bitten und seinem Hass und Verbitterung für erlittenes Unrecht keinen Lauf lassen.
  • Ungeduld kann ein Grund sein, warum unser Gebet nicht angenommen wird. (Und der Mensch bittet um das Schlimme, wie er um das Gute bittet; und der Mensch ist voreilig. [Al-Isra‘ 11])
  • Sehr wichtig ist die richtige Intention wie bei allem was wir tun. Man sollte sie deswegen immer überprüfen.
  • Man sollte mit einem aufmerksamen Herzen das Gebet machen und nicht es einfach nur herunterleiern.
  • Man sollte sicherstellen, dass der eigene Lebensunterhalt „halal“ ist, da sonst das Gebet nicht gut angenommen wird (wenn überhaupt).
  • Das Du’a sollte einen nicht von wichtigeren Dingen abhalten, z.b. dem Pflichtgebet.
  • Man sollte nur Allah seine Nöte beichten und nicht anderen Menschen.
  • Leise beten und nicht mit lauter Stimme.
  • Wenn man bittet, sollte man beherzt sein und Allah zeigen, wie nötig man eine Antwort hat.

Was das Bittgebet beinhalten sollte:

  • Man sollte Allah vor dem Gebet preisen. Wer dies nicht tut, wird als voreilig bezeichnet.
  • Das Gebet sollte Salawat beinhalten (Segenswünsche auf den Propheten).
  • Man sollte seine Sünden zugeben und bereuen.
  • Man sollte für sich und andere beten, aber für sich zuerst.
  • Das Bittgebet sollte kurz sein, aber viel umfassen, z.B. für das Gute in dieser Welt bitten (und Allah weiß am Besten, was gut für einen ist), und für das Gute im Jenseits (was auch nur Er kennt).
  • Das Gebet dreimal wiederholen, was die Wichtigkeit der Bitte hervorhebt.
  • Man sollte explizit nennen, was man haben möchte und was man damit tun würde, wenn man es erhielte.
  • Man sollte „Amin“ sagen, was soviel bedeutet wie „akzeptiere“ (das Gebet).

Welcher Zustand für das Bittgebet besser ist:

  • Die Hände in die Höhe halten mit den Handflächen nach oben.
  • In Richtung Kiblat beten.
  • Im Zustand der rituellen Reinheit sein / Gebetswaschung vollzogen haben.
  • Wenn man kann, soll man Weinen.
  • Mit Demut und Taqwa (Gottesfurcht) beten.
  • Man soll das Beste von Allah erhoffen.

Situationen, in denen das Gebet besondere Annahme finden kann

  • Wenn man unterdrückt wird oder einem Unrecht zugefügt wird.
  • Wenn man sich in einer Notlage befindet.
  • Nach einer harten Prüfung, bei der man geduldig blieb.
  • Beim Reisen.
  • Beim Fasten.
  • Wenn man den Qur’an liest.
  • Während Haj, Umrah oder Jihad.
  • Das Gebet für jemanden in seiner Abwesenheit.
  • Wenn man Allah ständig gedenkt.
  • Wenn man ein gerechter Herrscher ist.
  • Nach der Gebetswaschung.
  • Bevor man ZamZam-Wasser trinkt.
  • Wenn ein Hahn kräht.
  • Wenn man Kranke besucht.
  • Während es regnet (nicht während eines Sturms oder eines Sturzregens).

Zeit, in denen das Gebet besondere Annahme finden kann

  • Im letzten Drittel der Nacht.
  • Während des Gebetrufs.
  • Zwischen Gebetsruf und Iqamah.
  • Während des Pflichtgebets.
  • Während der Niederwerfung.
  • Vor dem Salam des Pflichtgebets.
  • Nach dem Pflichtgebet.
  • Eine bestimmte Zeit am Freitag, weswegen man viel am Freitag beten sollte.
  • Zwischen den beiden Khutbas (Predigten) des Freitagsgebets.
  • Während des Ramadhan, speziell in der Nacht der Bestimmung (Laylat al-Qadr), welche am wahrscheinlichsten in der Nacht zum 27. Ramadhan ist.
  • Die Zeit vor dem Dhuhur-Gebet.