Ruqyah für Kinder

Wenn es um Kinder geht, ist Ruqyah oft einfacher als für Erwachsene, und die Ergebnisse können oft schneller erreicht werden. Man kann Ruqyah-Fälle bei Kindern in drei Kategorien aufteilen:

• Sorge um Kinder, ohne bestätigte Symptome. Dies kann medizinische Probleme beinhalten, die keine Lösung haben, oder ein allgemeines Gefühl, dass die Kinder vom bösen Blick geplagt worden sind oder dass sie „nicht sie selbst“ sind. Das volle Ruqyah-Programm ist weniger geeignet für Kinder in diesem Stadium;
eher kann man das „7-tägige Ruqyah-Programm“ empfehlen, aber ohne den Honig für Kinder, die weniger als ein Jahr alt sind. Das Rezitieren kann von den Eltern durchgeführt werden, und das Programm wird in der Regel gut toleriert von Menschen aller Altersgruppen.
Bestätigte, klare Symptome, aber ohne eine starke Reaktion des Kindes, und ohne dass der Dschinn das Bewusstsein übernimmt / der Dschinn sich manifestiert. Die Symptome können auch als Folge der Behandlung im ersten, oben erwähnten Fall auftreten. Für diese Kinder empfiehlt sich das „Volles Ruqyah-Programm“,
aber die Ruqyah soll in einer sehr passiven Weise durchgeführt werden. Das bedeutet, dass das Kind nicht wie eine Statue sitzen muss, und es sollte nichts geben, was das Kind erschrecken könnte. Es besteht auch keine Notwendigkeit, Hijamah durchzuführen. Für die Mehrheit der Kinder ist diese Behandlung genug,
um alle Symptome loszuwerden, ohne irgendwelche Unannehmlichkeiten für das Kind und ohne irgendwelche der üblichen Possen, die Dschinn normalerweise anstellen.
• Schwere Fälle, in denen der Dschinn das Bewusstsein des Kindes übernimmt, und bei dem das Kind entweder äußerst laut und sogar gewalttätig wird. Wieder empfiehlt sich das volle Ruqyah-Programm ohne Hijamah, aber es kann notwendig sein, ein wenig aktiver zu werden, das Kind nahe an sich zu halten und die
Ruqyah ein wenig mehr zu forcieren.

In allen oben genannten Fällen ist folgendes zu beachten:

Zu jeder Zeit sind die Sicherheit und das Wohlbefinden des Kindes von größter Bedeutung. Das Kind ist kein Erwachsener, also soll man es nicht wie einen behandeln. Das Kind sollte sich mit Ruqyah so wohl fühlen, wie es irgend geht. Man sollte es entspannt und glücklich halten, und regelmäßig überprüfen,
ob sie OK sind, ggf. auch mit ihnen spielen, damit sie sich entspannen. Wenn man ein Raqi ist und nur für das Ruqyah kommt, sollte man sich erst eine kleine Weile mit dem Kind anfreunden.

NIEMALS ein Kind schlagen! Das Schlagen eines Ruqyah-Patienten (bzw. des in ihm wohnenden Dschinn) ist generell besser zu vermeiden, aber ein Kind zu schlagen könnte schwere Verletzung verursachen. Wenn der Dschinn sich im Körper bewegt, ist eine sanfte Massage des betroffenen Gebietes mehr als genug.
Es wird das Kind entspannen und Druck auf die Dschinn ausüben. Es ist auch sehr vergebend in dem Sinne, dass wenn man die falsche Stelle trifft, es dem Kind keinen Schaden zufügt.

Das Hauptproblem bei Ruqyah mit Kindern ist, dass Kinder nicht in der Lage sind, ihre Erfahrungen und Gefühle wie Erwachsene auszudrücken. Man nehme sich Zeit, das Kind sowohl während als auch außerhalb der Ruqyah-Sitzung zu beobachten, um eine Grundlinie zu erkennen in Bezug auf das Verhalten des Kindes,
und was noch normal ist und was nicht.

Wenn die Kinder alt und verständig genug sind, versuche man, sie aufzuklären und vor allem ihnen die Angst vor Satanen zu nehmen. Angst vor Satan kann bei Kindern viel schlimmer sein als bei Erwachsenen, und wir wollen nicht, dass die Kinder Angst haben, zu schlafen. Man sage ihnen, wie schwach der Satan
ist und wie er vor dem Qur’an weg läuft. Man lehre sie einfache Dinge zu zitieren, um sich zu schützen, wie einige der bereits erwähnten Adhkaar in dem Kapitel „Schutz-maßnahmen“.

Wenn der Dschinn spricht, sollte man versuchen, ihn zum Islam zu bringen und zu überzeugen, dass er den Körper zu verlassen hat. (Siehe dazu das Kapitel „Konversation mit Dschinn“)

Es gibt keine bestimmte Zeit, um Ruqyah durchzuführen, aber wenn man bemerkt, dass die Symptome zu einer bestimmten Zeit am stärksten sind, dann sollte man es dieser Zeit tun. Ansonsten wann immer es für das Kind am bequemsten ist.

Man sei bereit, die Zeit und die Methode je nach Fortschritt zu ändern. Aber man ändere auch nicht zu schnell, da dies den Satan ermutigt, einen zu manipulieren.